Die Hansenformel

Die Hansenformel in der Daumenfangtechnik

Keiner ist unbegabt, wenn er diese aus Buchstaben und Satzzeichen bestehende Formel für die Bestimmung von nadelgebundenen Textilien nicht gleich versteht und in die Daumenfangtechnik umsetzen kann z. B.  UOO/UUOO für den Korgen-Grundstich.
Sie ist sehr wichtig, um in der Archäologie nadelgebundene Fundstücke als solche zu erkennen, zu unterscheiden, genauer und allgemein verständlich zu analysieren und ohne Katalog und Tabellensystem  zu beschreiben. Allerdings muss man schon wissen, was die Satzzeichen, sowie die O’s und U’s zu bedeuten haben.

Wenn man beim Nadelbinden in der Daumenfangtechnik arbeitet, dann stößt man auf Widersprüche zu diesen Formeln und zwar immer dann, wenn sich Schlingen um den Daumen herum befinden und der Arbeitsfaden nach links unten gelegt ist. Dann ist die Formel für diese Schlingen und den Arbeitfaden nicht mehr maßgebend, sondern ins Gegenteil verkehrt.  Die Formel stimmt erst dann wieder, wenn man die um den Daumen gelegten Schlingen vom Daumen nimmt und wieder zusammen mit dem Arbeitsfaden  zu den bereits gebundenen Schlingen hochlegt.

Weitere Mißverständnisse ergeben sich in der Hansenformel zum Beispiel für den Åslestich, sowohl im Grundstich , als auch im Verbindungsstich, ebenso beim Dalarnastich.

Im Grundstich vom Dalarna- und Åslestich konnte Hansen nicht einfach beschreiben, wie der Stich in der Daumenfangtechnik hergestellt wird und  in welcher Reihenfolge  die Schlingen dabei auf die Nadel genommen werden. Er beschrieb den Fadenverlauf im fertigen Stück, fügte dazu in seine Formel einen Klammervermerk und einen  Doppelpunkt ein, der das Übergehen einer Schlinge und  eine Änderung des Fadenverlaufs darstellen sollte. Beide Stiche sind wesentlich einfacher in der Praxis zu produzieren als anhand der Formeln zu begreifen.

Die Hansenformel für den Grundstich beim Åslestich lautet.:
U(U)O/UO/:UOO,
beim Dalarnastich lautet sie:
(U) O/U O:UO .

Die Hansenformel für den Åsle  Verbindungsstich lautet:  F1 + 1

Wobei man hier nicht weiß, in welcher Reihenfolge die Schlingen bei diesem  Verbindungsstich auf die Nadel genommen werden sollen und wo sich der Schlingenbogen + 1 befindet.

Hier hat Larry Schmitt aus Madison Wisconsin USA,  der Schöpfer der Namen für die meisten heute  bekannten Nadelbindestiche, etwas mehr Klarheit geschaffen, indem er den Verbindungsstich mit Bottom B1 und top F1 bezeichnet hat. Schmitt kam zugute, dass er Skandinavische Vorfahren hatte und von daher mit dem Nadelbinden vertraut war.

Nach  meiner Systematic lautet die Kurzform für diesen Verbindungsstich:
bot B1 und top F1

Ich habe seitdem ich von diesen Widersprüchen und der dadurch bedingten  schwierigen Umsetzbarkeit weiß, die Hansenformel aus meinen Workshops und Beschreibungen ferngehalten. Sie wird wieder nützlich, wenn man sich mit anderen kundigen Nadelbindern über verschiedene Stiche austauschen möchte und gelernt hat, sie in die Daumenfangechnik umzusetzen.

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